Blick auf Sasbach
© Roland Spether

Kommunal- und Europawahl 2024

Aleksandra Cajic (Leiterin der KiTa Erlen Nest), Frank Scherer (Landrat), Yvonne Howald-Scheurer (Gesamtleitung Kommunale Kindertageseinrichtungen), Dijana Opitz (Bürgermeisterin)
Bildunterschrift: v.l.n.r.: Aleksandra Cajic (Leiterin der KiTa Erlen Nest), Frank Scherer (Landrat), Yvonne Howald-Scheurer (Gesamtleitung Kommunale Kindertageseinrichtungen), Dijana Opitz (Bürgermeisterin)
Meldung vom 24.07.2024

Landrat Frank Scherer zu Besuch in Sasbach

Bürgermeisterin Dijana Opitz und das Führungsteam der Gemeinde begrüßten vor wenigen Tagen den Landrat des Ortenaukreises, Frank Scherer, im Rathaus. Die Verwaltung hatte den Landrat eingeladen, um kommunalpolitisch relevante Maßnahmen (diverse verkehrs- und umweltrechtliche Anliegen, fehlende Mobilitätsangebote) mit ihm zu erörtern. Nach einer kurzen Einführung in die Gemeinde anhand von aktuellen Daten und Fakten, sprach Bürgermeisterin Opitz die fehlende ÖPNV-Verbindung ins Industriegebiet Sasbach West an: „Ob ABB Stiebel und John, Wiha oder Bimmerle – unsere Unternehmen sind darauf angewiesen, auch für junge Azubis ohne Auto oder Moped attraktiv und gut erreichbar zu sein. Welche Möglichkeiten sehen Sie in der Anbindung des Industriegebiets z.B. an eine Buslinie?“, fasste Opitz ihr Anliegen zusammen. Landrat Scherer betonte, die SWEG die Buslinie eigenwirtschaftlich betreibe und dabei den Fokus auf den Schülerverkehr gerichtet habe. Davon unabhängig könnte aber die Einrichtung alternativer Mobilitätsangebote (sog. On-Demand-Verkehre wie beispielsweise Rufauto) geprüft werden. Frau Bürgermeisterin Opitz wird dazu weitere Gespräche führen. Landrat Scherer stellte auch klar, dass ein weiterer ÖPNV-Ausbau im Ortenaukreis nur gelingen könne, wenn die Finanzierung sichergestellt sei. Eine Variante hierfür könnte der vom Land diskutierte Mobilitätspass sein, der Ortenaukreis sei hier aktuell neben den Städten Karlsruhe und Freiburg Modellkommune, um verschiedene Berechnungen und Beratungen zu erhalten. „Wir sind ergebnisoffen in das Projekt gestartet und erhoffen uns belastbare Resultate aus dem Beratungsprozess, auf deren Basis die Kreisgremien dann gut informiert ihre Entscheidungen treffen können“, so Scherer. Nach dem intensiven Austausch im Rathaus standen zwei Vor-Ort-Termine auf dem Programm: Der Besuch der neuen KiTa Erlen Nest in Obersasbach sowie eine Werkführung durch den Destilleriebetrieb Bimmerle im Industriegebiet Sasbach West. Obersasbachs Ortsvorsteher Rudi Retsch sowie die beiden Bürgermeisterstellvertreter Rolf Hauser und Manfred Scheurer begleiteten die Exkursion. Die erste Station führte den Landrat nach Obersasbach. Einrichtungsleiterin Aleksandra Cajic und Yvonne Howald-Scheurer (Gesamtleitung kommunale Kindertageseinrichtungen) zeigten Frank Scherer die neu eingerichteten Spiel-und Ruheräume für die Kleinkinder. Vermieter der Immobilie, Jürgen Grossmann, erläuterte, wie es im Einklang mit der Denkmalbehörde und mit Unterstützung der Gemeinde gelungen ist, das ehemalige Ökonomiegebäude des Kloster Erlenbads in eine Kindertagesstätte umzuwidmen. Als einen Destillierbetrieb von weltweitem Format, der nicht nur den Namen der Gemeinde, sondern auch den des Ortenaukreises auf das internationale Parkett der Fachbranche trägt, so lernte Landrat Scherer die Firma Bimmerle bei einer Führung kennen. Der geschäftsführende Gesellschafter Nicolai Benz demonstrierte die großen, rund acht Meter hohen Kupferbrennkessel in der Verschlussbrennerei. Das Besondere: Die Energie für den gesamten Betrieb wird aus dem Abfall des angelieferten Brennobstes sowie aus Holzschnitzel gewonnen. Beeindruckt zeigten sich Landrat Scherer und Bürgermeisterin Opitz von den mehr als zehn Meter hohen Edelstahltanks im Lager. „Bei Bimmerle wird regional, nachhaltig und erfolgreich produziert“, so Opitz. „Die Firma Bimmerle will bei uns expandieren, was uns als Kommune natürlich sehr freut. Aktuell sind in Sasbach 354 Gewerbebetriebe angemeldet, unsere Unternehmen bieten rund 2.000 Menschen einen Arbeitsplatz. Im Vergleich zur Gemeindegröße ist das hervorragend und wir werden alles tun, um weiterhin attraktiv für das produzierende Gewerbe zu sein“, betonte Bürgermeisterin Dijana Opitz. „Ich habe mich sehr gefreut, Sasbach besuchen zu dürfen. Seit meinem letzten Gemeindebesuch hat sich der Ort sehr gut entwickelt, hier kann man wunderbar leben und arbeiten. Ich bin überzeugt, dass Bürgermeisterin Dijana Opitz zusammen mit dem Gemeinderat die richtigen Weichen für die Zukunft stellen wird.“, fasste Scherer seine Eindrücke zusammen.
Interessierte Bürger und Bürgerinnen informieren sich bei der Begehung des Hochbehälters II in Obersasbach.
Meldung vom 24.07.2024

Begehung des Hochbehälters II in Obersasbach

Der Wasserbehälter (HB II) in der Waldstraße versorgt das Gros der Einwohner in Obersasbach. Rund 26 Häuser werden jedoch von Quellwasser gespeist, sind in ihrer Wasserversorgung somit autark. Doch mit den inzwischen veränderten Klimabedingungen und den damit einhergehenden trockenen Sommern, gerät die Wasserversorgung der Anwohner, die am obersten Zipfel von Obersasbach wohnen und bislang ihren Wasserbedarf mit Quellwasser bedienen konnten, an ihre Grenzen. Denn laut Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg versiegen die Quellen zunehmend. Wie künftig die Wasserversorgung dieser, am höchsten Punkt Obersasbachs lebenden Anwohner aussehen könnte, erfuhren betroffene Bürger kürzlich bei einer Begehung des Wasserbehälters II in der Waldstraße. Bürgermeisterin Dijana Opitz hatte zu dieser Exkursion eingeladen, und zahlreiche Gemeinde- und Ortschaftsräte waren gekommen. Es gehe um eine wichtige Maßnahme der Zukunft, eröffnete Bürgermeisterin Opitz den Gästen zu Beginn der Begehung und stellte klar: „Wenn die Quellen versiegen, muss die Gemeinde ihre Pflicht der Daseinsvorsorge erfüllen, damit alle Bürger Wasser haben.“ Ortsvorsteher Rudi Retsch pflichtete ihr bei und betonte, dass sich der Ortschaftsrat gewünscht habe, sich dieses Themas anzunehmen. Bislang sind die Planungen dieser Baumaßnahme ins Stocken geraten, da die Fördermittel vom Land noch nicht bewilligt worden sind. Daher steht nunmehr die Idee im Raum, das Großprojekt in mehrere Abschnitte aufzuteilen und nach und nach zu realisieren. Die Begehung versorgte Bürger und Gemeinderäte zunächst mit Hintergrundinformationen. Klaus Linz von den Stadtwerken Bühl erläuterte, wie sich der Zustand beider Behälter darstellt. Fazit: Beide Wasserspeicher sind in die Jahre gekommen, Sanierungsmaßnahmen wären fällig. Dass die Stadtwerke Bühl mit dem technischen Betrieb und der Wartung der Wasserbehälter betraut ist, darüber informierte Tanja Vogt (Stadtwerke Bühl). Joachim Rapp vom Institut Schwarzwaldwasser in Bühl prognostizierte in 20 bis 30 Jahren „erhebliche Probleme mit dem Quellwasser“. Er präsentierte verschiedene Lösungsmöglichkeiten: Neben dem Bau eines Löschwasserbehälters, Neubau eines Hochbehälters (HB III), der Umbau des kleinen Hochbehälters I und Sanierung des HB II. Parallel dazu sollen die Förderpumpen erneuert werden. In der Folge müssten die Eigenwasserversorger „obere Waldstraße“ und „Kammersbrunn“ an das öffentliche Netz angeschlossen werden. Die so genannte „große Lösung“ würde 4,8 Millionen Euro kosten, von denen ein Teil mit Fördergeldern bezuschusst würden. Als kostengünstigere Alternative stellte Rapp die „kleine Variante“ vor mit Kosten von rund 760.000 Euro. Bei dieser Lösung müsste beim Hochbehälter I eine Druckerhöhungsanlage installiert werden, die sich in einem separaten Gebäude befinden würde. Bei beiden Varianten besteht laut Kämmerin Regina Wetzel für die Anwohner, deren Hausanschlüsse bislang von Quellwasser gespeist wurde, eine Pflicht, ihre Hausanschlüsse künftig an das öffentliche Wasserversorgungnetz der Gemeinde anzuschließen. Genau dieser Punkt sorgte nach dem Ende der Begehung bei einigen betroffenen Anwohnern für Kritik. So deutlich sei diese Anschlusspflicht bislang nicht kommuniziert worden, meinte ein Bürger. „Die Wasserversorgung ist eine kommunale Pflichtaufgabe, wir verstehen uns hier als Gemeinschaft. Deshalb wird es weitere Gespräche mit den Anwohnern geben mit dem Ziel, Argumente auszutauschen und einen Lösungsvorschlag auszuarbeiten“, betonte Bürgermeisterin Opitz.