Interkommunaler Gedankenaustausch

Interkommunaler Gedankenaustausch mit Minister Peter Hauk

Bürgermeister Gregor Bühler (Sasbach), Bürgermeisterin Sonja Schuchter (Sasbachwalden), Oberbürgermeister Hubert Schnurr (Bühl), ForstBW Vorsitzender Max Reger, Bürgermeister Jürgen Pfetzer (Ottersweier), Bürgermeister Hans-Peter Braun (Bühlertal), Oberbürgermeister Klaus Muttach (Achern), Leiter des Fachgebietes Wirtschaftsförderung und Liegenschaften Christian Zorn (Achern) und Forstminister Peter Hauk trafen sich in Achern-Mösbach bei dem Unternehmerpaar Nadine und Frank Weber, um sich gemeinsam über die Möglichkeit der Erweiterung des Nationalparks auszutauschen.

Die Spitzen der Rathäuser der Region nahmen, nach vorangegangener Einladung von Oberbürgermeister Klaus Muttach, im Betrieb der Familie Nadine und Frank Weber in Achern-Mösbach gemeinsam an einem regen Austausch mit Forstminister Peter Hauk und dem Vorstandsvorsitzenden von ForstBW Max Reger teil.
 
Auch Minister Hauk folgte der Einladung gerne, da für ihn im Prozess der möglichen Nationalparkerweiterung, eine intensive Beteiligung der Betroffenen vor Ort besonders wichtig ist. Ziel müsse am Ende sein, sowohl die naturschutzfachlichen Belange, als auch die energiepolitische Lage in die Evaluierung des bisherigen Nationalparks mit einzubeziehen. Fakt sei, dass die Kommunen besonders hochwertige Naturschutzflächen in die Diskussion einbringen könnten.  Eine Erweiterung des Nationalparks könne nur auf dem Hintergrund der Ergebnisse einer Evaluation über den bisherigen Nationalpark stattfinden, so die Kommunalpolitiker einhellig. Touristische und naturschutzfachliche Bewertungen seien dabei mit Nachteilen wie der Tatsache abzuwägen, dass aktuell jährlich 50.000 Festmeter brauchbares Holz der Verwertung entzogen werde. Die Rathauschefs thematisierten in diesem Zusammenhang die aktuell dramatische Energiesituation. Der Ausbau regenerativer Energien und Klimaschutz brauche weniger Hürden und mehr Geschwindigkeit. Ohne Windkraft werden die Ziele einer Energiewende hin zu regenerativen Energien nicht erreicht. Der Rohstoff Holz sei nachwachsend, regional und müsse als gute Alternative genutzt werden. Schlussendlich wollen die Rathauschefs auch Lobby für die Forstwirtschaft sein, die einen wichtigen Beitrag bei der Pflege des Kulturguts Wald leiste. Deren Rolle müsse gestärkt und die Bedeutung des nutzbaren Waldes dürfe nicht zurückgedrängt werden.
 
Auch wenn die Rathauschefs in der aktuellen Situation Stoppschilder für den Ausbau regenerativer Energien wie Windkraft und die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz eher skeptisch sehen, sei man bereit, mit dem Land über die Erweiterung des Nationalparks im Gespräch zu bleiben. Wenn kommunale Waldflächen zur Verfügung gestellt würden, dann allerdings immer mit dem Hintergrund, dass bisherige Nutzungen aufrechterhalten werden müssen und die Kommunen Wald allenfalls im Tausch und keinesfalls für einen Verkauf zur Verfügung stellen.
 
Minister Peter Hauk verwies auf den Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung, in dem eine Erweiterung des Nationalparks ohne nähere Größen-Festlegung vereinbart sei. Der Minister werde die Ergebnisse des Gesprächs mit den Kommunalvertretern mit dem für den Prozess federführenden Umweltministerium erörtern und regt einen gemeinsamen Auftakt von Gesprächen vor Ort als Grundlage für die Evaluierung und Erweiterung des Nationalparks für den Herbst an.

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(Erstellt am 15. Juli 2022)